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Der Weg – vom Denken ins Wahrnehmen

Da ich in meiner Arbeit mit sehr vielen Menschen zu tun habe, genieße ich es, wenn ich in meiner freien Zeit, ganz alleine einen Spaziergang durch den Wald machen kann.

Da gibt es zwei, drei Wege in meiner Nähe, die ich je nach Lust und Laune abwechselnd gehe – seit Jahren – und trotzdem könnten sie mir nie langweilig werden. Für mich sind sie jedes Mal anders, weil ich jedes Mal anders bin. Ich will es mal erklären:

  • Die „kritiksuchende“ Wanderung:

Es gibt einen Weg entlang der Straße und dadurch genug Gründe, sich über den Lärm und die Umweltverschmutzung durch die Autos aufzuregen. Der Weg ist neu geschottert und sehr uneben. Es bestehen jede Menge Möglichkeiten sich darüber zu beschweren, wie leicht man verknöcheln kann, wie man jeden Stein auf der Fußsohle spürt und wieviel besser der Weg vorm Einschottern war. Es gibt die Möglichkeit, die abgestorbenen Bäume zu sehen und in die Angst der Klimaveränderung zu gehen. Die Möglichkeit, sich über die Nacktschnecken aufzuregen, die immer mehr werden,… das könnte ich jetzt endlos so weiter führen. Ich bin im „Dramadenken“.

  • Die „unbewusste“ Wanderung:

Da bin ich, während ich so dahinmarschiere, gedanklich noch in der Arbeit. Mir fallen gewisse Szenen des Tages ein, Dinge die noch zu erledigen sind und die ich nicht vergessen darf, oder ich ärgere mich noch über Irgendetwas, das schon längst vorbei ist. Danach denke ich ans Abendessen. Was ich denn kochen könnte und ob ich auch alles dafür zu Hause vorrätig habe. Sogleich kommt mir eine Freundin in den Sinn, die ich schon lange nicht angerufen habe – wie es ihr wohl geht?… Ich bin im Denken und nicht im Jetzt.

  • Die „bewusste“ Wanderung:

Ich gehe und spüre bei jedem Schritt den Schotter unter meinen Füßen. Ich fühle die angenehme Temperatur auf meiner Haut und höre die Vögel zwitschern und die Insekten summen. Ich sehe die großen und mächtigen Bäume und die kleinen Blümchen am Wegesrand,… Ich nehme mit meinen „äußeren“ Sinnen wahr.

  • Die „wahrnehmende“ Wanderung:

Ich nehme bei jedem Schritt die Verbindung zur Erde wahr, wie sie mich trägt und nährt. Ich nehme das leichte Lüftchen wahr und spüre, wie es mich erfrischt und reinigt. Ich sehe diese wunderschönen Baumriesen, wie lebendig sie sind und sich freuen, weil ich sie so hübsch finde und so sehr liebe. Ich sehe in jedem Käfer, in jeder Blume das Bewusstsein dieses Wesens und spüre wie sie „einfach sind“,… Ich nehme mit meinen „Inneren“ Sinnen wahr.

Derselbe Weg – verschiedene Möglichkeiten ihn zu gehen.

Ein schönes Beispiel, wie unterschiedlich wir unseren Lebensweg beschreiten können. Wir haben viele Möglichkeiten. Nicht nur, dass sie sich unterschiedlich anfühlen, sie bestimmen auch unsere künftigen Situationen, Ereignisse, Gefühle – schlicht weg, unser Leben.

Es liegt an uns, wie wir unseren Lebensweg gehen.

Wir können uns jeden Moment anders entscheiden – sobald es uns bewusst ist.

Viel Freude auf DEINEM Weg!

 

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